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Ausgangslage
Mit einem Studienauftrag beabsichtigte die Denkmalpflege die Unterschutzstellung des bäuerlichen Wohnhauses an der Hinterbergstrasse zu sichern. Das Gebäude, 1824 errichtet, war im 20. Jahrhundert, abgesehen von wenigen Reparaturen, nie erneuert worden. Einen 4m hohen Kellerraum über das ganze Geschoss, getäferte Räume mit 2 Kachelöfen im 1. und 2. Obergeschoss und einen grossen Dachraum galt es heutigen Bedürfnissen anzupassen. Die Denkmalpflege erlaubte im Dachraum eine grosszügige rückwärtige Dachgaube, die in einer aktuellen Formensprache ausgebildet sein sollte.
Realisierung
Die Bauherrrschaft als neue Nutzer des Wohnhauses sah sich mit komplexen wärmetechnischen und bauphysikalischen Problemen konfrontiert.
Aussenwände
Eine äussere Wärmedämmung durfte nur als Dämmputz aufgetragen werden. Der Erhalt oder die Beseitigung des Täfers im Innern war nicht verhandelbar. Lösung: Mineraldämmplatten im Innern auf das Mauerwerk aufgebracht. Der vorhandene Täfer ( zum Teil Holzfaserplatten, d. h. nach 1936 montiert ) musste den verkleinerten Massen angepasst werden. Die Anpassung von Fries und Füllung ist Werkstattarbeit und kann nicht auf der Baustelle vorgenommen werden.
Dach
Giebel und Traufpartie sind so auszubilden, dass die schlanke Gliederung und das Auflager der Aufschieblinge erhalten bleiben.
Keller / Erdgeschoss
Um die Kellerdecke mit ihrer Balkenlage nicht zu beeinträchtigen, wurde eine hochwirksame Dämmung auf den bestehenden Blindboden gelegt. Der Parkett vom Obergeschoss fand im Erdgeschoss seine Wiederverwendung. Die nicht vorschriftsgemässe Dämmung zum Keller dient der schwachen Erwärmung des Kellergeschosses, um Gefriertemperaturen zu verhindern.
Obergeschoss und Dachgeschoss
Im Obergeschoss war der ursprüngliche Bretterboden unter dem später aufgebrachten Parkettboden noch vorhanden. Dort und im Dachgeschoss wurden die breiten Bodenbretter (0.3 bis 0.5 m) kalibriert und auf einen Unterlagsboden geklebt. Der prekäre Zustand der Bodenbretter hätte eine Montage auf einen Rost nicht erlaubt. Vorteil: Die Sicht des ursprünglichen Bodens bleibt erhalten.
Treppen
Die Treppen, wurmstichig und mit gefährlichem Steigungsverhältnis wurden detailgetreu in Eiche nachgebildet und ohne Anstrich mit Öl behandelt. Pigmente und Anstriche auf Holz waren in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts teuer und für ein bäuerliches Wohnhaus nicht üblich. Die Herstellung des "Originalzustandes“ der Treppen in Eiche gewährleistet immerhin eine weitere sehr lange Nutzungszeit.
Heizung
Die beiden Kachelöfen wurden vollständig demontiert und wieder funktionsfähig aufgebaut. Heizkörper in den Fensternischen sorgen für die Möglichkeit Temperaturabfall und Anstieg ohne Verzögerung aufzufangen. In den Badezimmern ist eine Bodenheizung installiert, um aktuellen Komfortansprüchen gerecht zu werden.
Plattenboden im Eingangsbereich
Eine mass- und farberechte Erneuerung konnte realisiert werden und ist nicht vom "Original“ (ca. 1930) zu unterscheiden.

Umbau und Renovation 2014
Mitarbeit: K. Ackerstaff, H. Schellenberg
Begleitung der Denkmalpflege: Herr B. Hass, Frau A. Köth