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Umbau
Das Wohnhaus in der Altstadt von Zürich
Das Haus Brunngasse 13 steht gegenüber der Einmündung der Froschaugasse in die Brunngasse. Im Murerplan von 1576 ist das Haus eines der höchsten Gebäude in der Gasse. Das 4. Obergeschoss mit seinen nach Westen orientierten Fenstern ragt über die Dächer der anstossenden Liegenschaften. Um 1800 (Müllerplan) besteht schon der heutige First mit der grossen Schlepplukarne. Die Terrasse über dem Hof entstand wohl Ende des 19. Jahrhunderts.
Grundriss
Der tiefe, nur 6 m breite Grundriss wird von später eingebrachten Zwischenwänden befreit, sodass auch vom innenliegenden Küchenbereich die Tiefe der Froschaugasse erlebt werden kann. Für Küche und Badezimmer wird ein Element entwickelt, das sich in die knappe Mittelzone einfügt und eine zeitgemässe Behandlung erfährt.
Gestaltungskonzept
Das massive Gebälk wird freigelegt und als konstruktives Element einheitlich gekennzeichnet. Ein kalter Grauton bewerkstelligt die erforderliche "Denaturierung" und sorgt für ein urbanes Raumklima. Im Dachgeschoss befinden sich die Heizung, die Waschküche und ein kleiner Mehrzweckraum, der auch die Terrasse erschliesst. Hier zeigt das bestehende Holzwerk sein Alter und hebt sich ab von den zeitgemässen Einbauten.
Konzepte für Umbauten mittelalterlicher Bausubstanz
Eine Bausubstanz wie die vorhandene ist geprägt von Schichten aus verschiedenen Jahrhunderten. Flechtwerk, bemalte Riegelfüllungen, Täfer, Rupfen, Tonplatten bilden ein Patchwork, in dem weitere zeitgemässe Bestandteile einzufügen sind. Das Nebeneinander dieser Elemente zu organisieren und gleichzeitig untereinander in Beziehung treten zu lassen, so unterschiedlich und auf den ersten Blick unverträglich sie auch erscheinen mögen, ist die spezifische Herausforderung für den Architekten. Das Nebeneinander von Verschiedenartigem (und weniger der Solitär) wird Leitbild für die Bewältigung von aktuellen Planungsaufgaben.
1989 unter Mitarbeit von C. Lim, A. Meier, D. Müller, F. Zanetti
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